Wie du erkennst, ob dein Körper Nährstoffe richtig aufnimmt
- Marc Lindberg

- 3. März
- 3 Min. Lesezeit

Viele Menschen achten darauf, sich ausgewogen zu ernähren oder nehmen gezielt Nahrungsergänzungsmittel – aber was, wenn dein Körper die Nährstoffe gar nicht richtig aufnimmt? Dann kannst du die besten Supplements nehmen und dich dennoch in einem Mangelzustand befinden.
Die Aufnahme von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ist ein komplexer Prozess, der durch viele Faktoren beeinflusst wird: Darmgesundheit, Wechselwirkungen zwischen Nährstoffen, individuelle Stoffwechselprozesse und sogar dein Stresslevel.
In diesem Artikel erfährst du:
✔ Wie du erkennst, ob dein Körper Mikronährstoffe richtig verwertet
✔ Welche Symptome auf eine schlechte Aufnahme hinweisen
✔ Wie du gezielt gegensteuern kannst
1. Die Verdauung als Schlüssel zur Nährstoffaufnahme
Bevor Nährstoffe in deinen Körper gelangen, müssen sie erst durch das Verdauungssystem geschleust und aufgespalten werden. Das bedeutet: Wenn dein Magen-Darm-Trakt nicht optimal funktioniert, ist deine Nährstoffaufnahme eingeschränkt – egal, wie gesund du isst.
Magensäure & ihre entscheidende Rolle
Ein unterschätzter Faktor für die Aufnahme von Nährstoffen ist die Magensäure. Sie sorgt dafür, dass:
Proteine in Aminosäuren gespalten werden (wichtig für Muskelaufbau, Hormonproduktion)
Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Magnesium bioverfügbar werden
Vitamin B12 aus tierischen Lebensmitteln freigesetzt werden kann
Symptome für eine zu niedrige Magensäure:
Blähungen, Völlegefühl nach kleinen Mahlzeiten
Sodbrennen (ja, oft ist zu wenig Magensäure das Problem, nicht zu viel)
Müdigkeit trotz ausreichender Eisenzufuhr
Brüchige Nägel oder Haarausfall
➡ Lösung: Apfelessig oder Betaine HCl können helfen, die Magensäureproduktion zu unterstützen.
2. Darmgesundheit: Warum dein Mikrobiom über deine Nährstoffaufnahme entscheidet
Dein Darm ist nicht nur für die Verdauung zuständig, sondern auch für die Absorption von Vitaminen, Mineralstoffen und Fetten.
Ein unausgeglichenes Mikrobiom oder eine geschädigte Darmwand (z. B. durch Entzündungen oder eine gestörte Darmflora) kann dazu führen, dass Nährstoffe nicht richtig aufgenommen werden.
Häufige Ursachen für eine gestörte Darmgesundheit
Dysbiose (Ungleichgewicht der Darmbakterien durch Zucker, Alkohol, Antibiotika)
Leaky Gut (durchlässige Darmwand, die Entzündungen fördert)
Zöliakie oder Gluten-Sensitivität (kann zu Nährstoffmängeln führen)
Typische Symptome:
Blähungen, Durchfall oder Verstopfung
Nährstoffmängel trotz gesunder Ernährung
Häufige Infekte (schwaches Immunsystem)
➡ Lösung: Probiotika, Präbiotika und eine darmfreundliche Ernährung mit fermentierten Lebensmitteln unterstützen die Aufnahme von Mikronährstoffen.
3. Welche Nährstoffe beeinflussen sich gegenseitig?
Viele Vitamine und Mineralstoffe konkurrieren um die Aufnahme – das bedeutet, dass eine falsche Kombination die Bioverfügbarkeit senken kann.
Hier einige wichtige Wechselwirkungen:
❌ Zink und Eisen hemmen sich gegenseitig – Wer beides supplementiert, sollte es getrennt einnehmen.
❌ Kalzium blockiert die Eisenaufnahme – Hohe Milchprodukteinnahme kann Eisenmangel verschärfen.
❌ Vitamin C verbessert die Eisenaufnahme – Ideal: Eisen mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln kombinieren.
✅ Vitamin D benötigt Magnesium und K2 für eine optimale Wirkung – Fehlt eines, verpufft die Wirkung.
✅ Omega-3-Fettsäuren verbessern die Zellmembran-Aufnahme von Nährstoffen – Besonders DHA ist essenziell.
➡ Lösung: Supplements clever kombinieren oder gezielt einnehmen, um die Aufnahme zu maximieren.
4. Wie erkennst du einen Nährstoffmangel trotz guter Ernährung?
Viele Mängel werden erst erkannt, wenn sie sich bereits durch Symptome bemerkbar machen. Doch welche Anzeichen deuten darauf hin, dass dein Körper Nährstoffe nicht richtig verwertet?
Typische Symptome von schlechter Nährstoffaufnahme
🔹 Müdigkeit & Konzentrationsprobleme → Mangel an B-Vitaminen, Magnesium oder Omega-3
🔹 Schwache Muskeln, Krämpfe → Mangel an Magnesium, Kalium oder Natrium
🔹 Trockene Haut, Haarausfall → Mangel an Biotin, Omega-3, Zink
🔹 Brüchige Nägel → Mangel an Eisen, Silizium oder Kollagen
🔹 Häufige Infekte → Mangel an Vitamin D, C, Zink
➡ Lösung: Ein gezielter Bluttest kann Aufschluss geben, welche Nährstoffe du konkret optimieren solltest.
5. Wie du deine Nährstoffaufnahme maximierst
Damit dein Körper Mikronährstoffe optimal verwerten kann, solltest du auf folgende Punkte achten:
1. Iss Lebensmittel, die die Aufnahme verbessern
Vitamin-C-reiche Lebensmittel zu eisenhaltigen Mahlzeiten
Gesunde Fette (z. B. Olivenöl, Avocado) für fettlösliche Vitamine A, D, E, K
Fermentierte Lebensmittel (z. B. Sauerkraut, Kefir) für eine gesunde Darmflora
2. Reduziere Störfaktoren
Weniger Koffein & Alkohol, da sie Mikronährstoffe ausschwemmen
Keine übermäßige Milchprodukteinnahme, wenn du Eisenmangel hast
Keine übermäßige Einnahme von hochdosiertem Zink oder Eisen, wenn nicht notwendig
3. Optimiere deine Verdauung
Ausreichend Ballaststoffe für eine gesunde Darmflora
Bitterstoffe zur Anregung der Magensäure
Langsam essen & gut kauen, um die Verdauungsenzyme optimal arbeiten zu lassen
➡ Fazit: Nur wer seinen Körper in einen Zustand bringt, in dem er Nährstoffe optimal verwerten kann, profitiert wirklich von gesunder Ernährung oder Supplementen.
Fazit: Gesunde Ernährung reicht nicht – dein Körper muss Nährstoffe auch verwerten können
Viele Menschen nehmen zu wenig Nährstoffe auf, weil ihr Körper sie nicht richtig verarbeitet oder verwertet. Eine schlechte Verdauung, eine unausgeglichene Darmflora oder falsche Nährstoffkombinationen können die Aufnahme massiv beeinträchtigen.
🔹 Überprüfe deine Verdauung – ohne ausreichende Magensäure und eine gesunde Darmflora läuft nichts.
🔹 Achte auf sinnvolle Kombinationen von Nährstoffen – Eisen, Zink, Magnesium & Co. haben Wechselwirkungen.
🔹 Erkenne Mangelsymptome frühzeitig – Müdigkeit, Konzentrationsprobleme und Infektanfälligkeit sind Warnsignale.
🔹 Nutze gezielte Supplementierung, um Defizite auszugleichen – aber nur in bioverfügbaren Formen.
Eine gute Versorgung beginnt nicht mit dem, was du isst – sondern mit dem, was dein Körper wirklich aufnehmen kann.